Alpenschneehuhn (Lagopus mutus)
Merkmale
Ordnung: Hühnervögel
Grösse: 35 cm
Gewicht: 400-600 g
Bestand CH: 12‘000-18’000 Paare
Status: potentiell gefährdet; in einigen Kantonen werden sie noch immer bejagt
Hahn: Sommer: weisse Flügel und rot-brauner Körper
Winter: reinweiss mit schwarzem Schwanz
Ganzjährig: schwarzen Streifen zwischen Schnabel und Auge sowie besonders zur
Brutzeit: auffällig rote Augenwüls
Henne Sommer: weisse Flügel und dunkel gelbbraunen Körper
Winter: reinweiss mit schwarzem Schwanz
Als einzige Vogelart tauschen Schneehühner im Winter ihr braunes Sommerkleid gegen ein schneeweisses Federkleid. Dieses verbirgt sie vor Feinden und schützt sie, weil es dichter ist, vor Kälte. Selbst die Zehen sind im Winter befiedert. Nebst einem hervorragenden Kälteschutz bietet dies den Vorteil, dass die Vögel weniger einsinken und damit besser über den Schnee trippeln können – wie wir mit Schneeschuhen.
Fortpflanzung und Verhalten
Balz- und Brutzeit: Mitte April bis Anfang August
Brutort: Boden
Gelegegrösse: 5-9 Eier
Brutdauer: 21-24 Tage
Dauer bis flugfähig: 10 Tage
Den Winter verbringen die Tiere einzeln oder in lockeren, kleinen Gruppen. Bei grimmiger Kälte und zur Nachtruhe begeben sie sich in selbst gegrabene, isolierende Schneelöcher, wo sie sich wärmen können. Im Winter halten sie sich bevorzugt an Schattenhängen auf, weil dort der Schnee tiefer und lockerer ist und demzufolge besser geeignet für das Graben dieser „Biwakhöhlen“. Bei sehr viel Schnee suchen Schneehühner zur Nahrungssuche oft Südhänge auf, wo der Schnee rascher wegschmilzt und abrutscht, oder Gratlagen, wo der Wind den Schnee wegweht. Im Frühling kann man die Hähne von ihren erhöhten Sitzen mit schwirrendem Flügelgeräusch wegfliegen sehen. Während ihrem Balzflug in geringer Höhe, fliegen sie über 50 m weit, rufen knarrend „karr“ und kehren Schlangenlinien fliegend zurück.
Nahrung
Triebe, Knospen, Samen und Beeren von Zwergsträuchern und Alpenkräutern
Lebensraum
Während der Eiszeit über ganz Mitteleuropa verbreitet, danach Rückzug in den Norden und in die Alpen. In den Alpen vorwiegend in einer Höhe von 2000 bis 2500 m. in blockübersäten Hängen mit Kuppen und Runsen, die reichlich Warten und Deckung bieten. Bei Temperaturen über 15°C wird es dem Schneehuhn zu heiss und es sucht einen Ort im Schatten auf. Nach der Brutzeit streift das Schneehuhn vermehrt umher und kann dann gelegentlich bis in Höhen von 3600 m. gelangen. Mit dem Einschneien im Herbst kehren die Vögel ins Brutgebiet zurück, wo die Hähne wieder ein Territorium besetzen.
Reaktionen gegenüber Wintersportlern – Folgen für die Tiere
Das Schneehuhn vertraut auf seine Tarnung und verharrt bei Annäherung eines Menschen lange im Schnee („Drückreaktion“). Der Puls geht dabei stark zurück, es hält gleichsam den Atem an und horcht angestrengt. Erst wenn das Schneehuhn im letzten Moment flüchtet, schiesst der Puls in die Höhe und es fliegt mit „Geknarre“ im Gleitflug abwärts. Flucht bedeutet grosse Anstrengung und Kälteexposition (hohe Energieverluste)!