Rothirsch

Rothirsch (Cervus elaphus)

Merkmale

Ordnung: Paarhufer
Schulterhöhe: 120-150 cm
Gewicht: 90-220 kg
Bestand CH: ca. 30'000; Ausbreitung von Ost nach West hält weiter an
Status: nicht gefährdet

Fellwechsel zweimal jährlich: April-Juni ins rötliche Sommerfell, September-Oktober ins graubraune Winterfell. Die den Hirschstieren eigene Halsmähne ist im Winter tiefbraun.

Stier: Geweih aus Knochensubstanz, das jährlich zwischen Februar und April abgeworfen und innerhalb von 5 Monaten erneuert wird. Es wächst in einer pelzigen Haut (Bast), die anschliessend  vertrocknet und an Stämmchen und Zweigen abgerieben wird (Fegen). Es dient als Waffe bei Brunftkämpfen, wobei die starke Verzweigung in der Regel Verletzungen verhindert.
Kuh: Kein Geweih; etwa 10-20% kleiner und ca. 30-40% leichter

Fortpflanzung und Verhalten

Rothirsche leben in Rudeln, die fast ganzjährig nach Geschlechtern getrennt sind. Die Mutterfamilie, d.h. ein weibliches Tier mit dies- und vorjährigem Jungtier, bildet die Grundeinheit eines Rudels, das von einer älteren Hirschkuh (Leittier) geführt wird.
Die Brunftzeit im Herbst ist die einzige Zeit im Jahr, in der beide Geschlechter zusammen­kommen. Auf den Brunftplätzen versucht der stärkste Hirsch (Platzhirsch) ein Rudel weiblicher Tiere zusammenzutreiben und gegen Rivalen zu verteidigen. Seine Stärke beweist er durch seine Stimme (Röhren), Imponierverhalten und, falls nötig, im Kampf. Nach der Brunft trennen sich die Geschlechter wieder und die Tiere beziehen ihre Überwinterungsgebiete.

Nahrung

Sommer: Anteil an Gräsern und Kräutern sehr hoch (falls die Tiere offene Gebiete nutzen können); dazu Zweige und Triebe von Laub- und Nadelbäumen.
Winter: Zusätzlich auch Flechten und Baumrinde in grösseren Mengen; hohe Bestandesdichten führen vielerorts zu Verbissschäden im Wald.

Rothirsche sind Wiederkäuer. Sie bevorzugen keine bestimmten Pflanzen.

Wildtierfütterung schadet dem Wild. Deshalb ist sie im Kanton Graubünden seit dem 1. Mai 2017 verboten. Mit der Kampagne Stop-Wildtierfütterung rufen die betroffenen Kantonalen Ämter, Waldbesitzer, Umweltschutzorganisationen, der Bündner Kantonale Patentjäger-Verband und der Bündner Bauernverband dazu auf, das Fütterungsverbot umzusetzen und zeigen, was Sie tun können, damit das Wild durch menschliches Zutun keinen Schaden nimmt. Weitere Informationen: https://stop-fuetterung.ch

Lebensraum

Der Rothirsch ist eine sehr anpassungsfähige Tierart und kann die unterschiedlichsten Lebensräume besiedeln. Er bevorzugt weitläufige Wälder als sichere Rückzugsgebiete mit angrenzenden offenen Flächen zur Nahrungsaufnahme. Im Sommer werden hochliegende Alpweiden genutzt, im Winter tiefergelegene Talsohlen. Die Tiere kehren jährlich an den einmal gewählten Ort zurück. Wanderrouten und Einstandsgebiete erlernen die Jungtiere von ihren Müttern (tradiertes Verhalten).

Reaktionen gegenüber Wintersportlern – Folgen für die Tiere

Wie Forscher herausgefunden haben, vollzieht das Rotwild im Winter einen versteckten Winterschlaf – ausgedehnte Ruheperioden, während denen die Temperatur der äusseren Körperteile auf bis zu 7°C abgesenkt wird. Bei Störungen im Winter müssen die Hirsche ihren Körper für eine Flucht erst wieder auf Betriebstemperatur bringen. Dabei verlieren sie viel Energie, weil sie ihren speziellen «Energiesparmodus» verlassen müssen.

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