Auerhuhn (Tetrao urogallus)
Merkmale
Ordnung: Hühnervögel
Grösse: 62-86 cm
Gewicht:1500-4400 g
Bestand CH: 380-480 Hähne
Status: stark gefährdet
Hahn: Grauschwarzes Gefieder mit dunkelgrüner Brust und bräunlicher Tönung auf den Flügeln, fächerförmiger Schwanz. Das Männchen erreicht dabei die Grösse eines Truthahns.
Henne: Rund ein Drittel kleiner, hat Tarnfärbung mit orange-brauner Brust.
Fortpflanzung und Verhalten
Balz- und Brutzeit: Mitte März bis Mitte Juli
Brutort: Boden
Brutdauer: 24-26 Tage
Gelegegrösse: 7-11 Eier
Dauer bis flugfähig: 14-21 Tage
Die Balz des Auerhahns gehört zu den eindrücklichsten Naturerlebnissen. Die Hähne beginnen in der Morgendämmerung mit einem «Knappen», das sich bis zum «Triller» beschleunigt; abgeschlossen wird die Balzstrophe mit dem Hauptschlag, dem «Schnalzen», einem Ton, wie er beim Herausziehen eines Sektkorkens entsteht. Während der Balz läuft der Hahn auf den waagrechten Fichten- und Tannästen hin und her. Bei Sonnenaufgang fliegt er zu Boden, um sich mit den lockenden Hennen zu paaren. Leider ertönt diese Balz immer seltener aus unseren Wäldern.
Wie beim Birkhuhn ist das Weibchen alleine für die Brut zuständig. Die Küken werden von der Mutter gewärmt und zu den Nahrungsplätzen geführt, die sie durch Scharren freilegt.
Nahrung
Küken (v.a. in ersten Tagen): Ameiseneier, Larven und Puppen von Spinnen und Insekten.
Altvögel: Nadeln, Trieben, Knospen und Beeren.
Auf Waldwegen werden v.a. im Herbst Sandkörner und kleine Steine aufgenommen, die dann als «Magensteinchen» die Nahrung im Magen zusätzlich zerkleinern und zermahlen.
Lebensraum
Das Auerhuhn ist ein Waldtier. Es kommt nur noch vereinzelt in lichten, strukturreichen Wäldern im Jura, in den nördlichen Voralpen sowie in den zentralen und östlichen Alpen vor. Der Rückgang der Populationen in den letzten Jahrzehnten ist dramatisch und konnte trotz verstärkten Schutzanstrengungen bisher nicht gebremst werden. Damit ist einer der grossartigsten Vögel der Schweiz vom Aussterben bedroht.
Ursachen für den Bestandesrückgang sind, neben den Störungen, auch Veränderungen des Lebensraums durch die intensivierte Forst- und Alpwirtschaft.
Reaktionen gegenüber Wintersportaktiven – Folgen für die Wildtiere
Das Auerhuhn gilt allgemein als eine gegenüber dem Menschen sehr empfindliche Art. Wegen ihrer beachtlichen Körpergrösse verlieren Auerhühner sehr viel Energie, wenn sie zur Flucht auffliegen müssen.